Retrospektive und Definition of Ready (DoR) – Eine Reise zur Effektivität im Scrum

Im Buch “Folge dem Weg … von Ray, Howard und Britta” wird die Entwicklung agiler Teams durch die praktische Anwendung von Scrum und die Bedeutung von User Stories veranschaulicht. Im aktuellen Kapitel steht die Team-Retrospektive im Mittelpunkt, in der Howard, der Scrum Master, wichtige Erkenntnisse gewinnt und das Konzept der Definition of Ready (DoR) einführt.

Die Retrospektive: Ein Blick zurück, um vorwärtszukommen

Am Nachmittag des Sprints kommt das Team zu einer Retrospektive zusammen. Howard hat sich intensiv vorbereitet und sieht dies als Gelegenheit, den Ablauf des letzten Sprints zu reflektieren. Er hat erkannt, dass der bisherige Fokus auf Effizienz allein nicht der richtige Weg war. Dennoch möchte er die Zügel nicht vollständig aus der Hand geben und glaubt, dass die Einführung einer Definition of Ready (DoR) eine ausgewogene Lösung sein könnte.

Zum ersten Mal nimmt auch der Product Owner an der Retrospektive teil, nachdem das Development Team ihm bislang nicht gestattet hatte, dabei zu sein. Howard hat ihn jedoch eingeladen, um das gesamte Scrum Team zu verbessern und die Zusammenarbeit zu fördern.

Die Definition of Ready: Klarheit schaffen für den Sprint

Während der Retrospektive tragen die Teammitglieder ihre Gedanken und Verbesserungsvorschläge vor. Der Product Owner äußert seine Enttäuschung darüber, dass im Sprint nicht an die alternative Routenberechnung gedacht wurde. Das Development Team wiederum ist enttäuscht, dass das Sprint Commitment nicht erfüllt werden konnte.

Bevor eine tiefergehende Analyse beginnen kann, schlägt Howard vor, eine Definition of Ready zu entwickeln. Diese soll helfen, klare Kriterien für die Aufnahme von Product Backlog Items (PBI) in den Sprint zu definieren. Sein erster Entwurf für die DoR beinhaltet:

  • PBI als User Stories: Einschließlich klar definierter Akzeptanzkriterien.
  • PBI sind geschätzt: Um den Aufwand und die Machbarkeit einzuschätzen.
  • PBI besitzen einen klaren Value: Der Kundennutzen ist ersichtlich.

Howard reflektiert über die letzten Sprints und erkennt, dass es ein Fehler war, zu erwarten, dass alle Akzeptanzkriterien ausschließlich vom Product Owner stammen. Er stellt das Konzept der drei Cs vor, die für die Entwicklung von User Stories unerlässlich sind:

  1. CARD (Karte): Die User Story wird auf einer Karte festgehalten.
  2. CONVERSATION (Konversation): Kommunikation ist entscheidend. Über jede User Story wird mindestens einmal gesprochen.
  3. CONFIRMATION (Bestätigung): Die Akzeptanzkriterien werden gemeinsam erarbeitet.

Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg

Besonders das zweite C, die Konversation, hebt Howard hervor. Er erinnert sich an Brittas Worte über das Agile Manifest, das Individuen und Interaktionen über Prozesse und Werkzeuge stellt. Howard betont, dass Kommunikation der Schlüssel zum Erfolg ist. Durch den Dialog zwischen dem Product Owner und dem Development Team werden Akzeptanzkriterien gemeinsam im Refinement entwickelt, was zu besseren Lösungen führt.

Howard bringt eine Story Card mit einem Template für User Stories ein:

  • Als <Persona/User> möchte ich <Funktion>, damit <Nutzen>

Der Product Owner ist der Experte für den Nutzen, während das Team die Funktion bereitstellt. Durch diese Zusammenarbeit entsteht oft eine bessere Funktion, die den Kundennutzen optimal erfüllt.

Ein Schritt in die richtige Richtung

Mit dem Ergebnis der Retrospektive ist Howard zufrieden. Das Team hat eine DoR erarbeitet und die Herausforderungen mit den User Stories angegangen. In der Cafeteria teilt er seine Erfolge mit Britta und hofft, dass sie seine Sichtweise teilt. Britta freut sich über Howards Fortschritte und seine erste selbstständig geleitete Retrospektive. Sie ermuntert ihn, weiterhin das Agile Manifest zu reflektieren, insbesondere in Bezug auf die DoR und seine Ansprüche an den Product Owner.

Dieses Kapitel von “Folge dem Weg … von Ray, Howard und Britta” zeigt, wie wichtig es ist, durch klare Definitionen und Kommunikation im Scrum Team eine effektive Arbeitsweise zu etablieren. Die Einführung der DoR hilft dem Team, die richtigen Voraussetzungen für den Sprint zu schaffen und den Kundennutzen stets im Blick zu behalten. Leser werden inspiriert, selbst die Prinzipien von Scrum und agiler Transformation zu erkunden und in ihrem beruflichen Umfeld anzuwenden.